Punta Messinese

Länge des Weges:

900m (bis zum Aussichtspunkt 600m) mit einem Höhenunterschied von 40m

 

Dauer des Weges:

30 min (bis zum Aussichtspunkt 15 min)

 

Schwierigkeitsgrad:

Mittel (bis zum Aussichtspunkt leicht)

Punta Messinese ist das Ende der Landzunge von Capo Milazzo, und der zentrale Punkt dieses Ortes ist sicherlich das natürliche Becken, das seit der Antike als “Mare Morto” und in jüngerer Zeit als “u laghettu” oder “Piscina della Portella” bekannt ist. Noch vor wenigen Jahren war es auch als “Piscina di Venere” bekannt, ein suggestiver Name, der jedoch keine Grundlage in der historischen Toponymie hat. Vom Platz Sant’Antonio führt neben der Treppe, die zur Kirche hinaufführt, eine kleine, von Trockenmauern gesäumte Straße in Richtung des Leuchtturms.

 

An ihrem Ende betritt man auf der linken Seite einen ausgedehnten Olivenhain und spaziert zwischen jahrhundertealten Bäumen, die auf die Bedeutung hinweisen, die der Olivenanbau in den vergangenen Jahrhunderten für Milazzo gehabt hat. Auf diese Weise erreicht man das Ende der Promontorio-Hochebene, die etwa 60 Meter über dem Meeresspiegel liegt, eine dünne Zunge aus Kalkstein, die zwischen zwei Felsen liegt und von der aus man ein komplettes Panorama bewundern kann. Die besondere Morphologie des Felsens und der bezaubernde Blick auf das Meer lassen einen fast vergessen, dass man sich auf dem Festland befindet, und man hat den Eindruck, sich in der Schifffahrt, am Bug eines Schiffes zu befinden.

 

Von Westen nach Osten erstreckt sich die Nordküste Siziliens, von Capo d’Orlando bis Capo Rasocolmo, und gleich dahinter die lange kalabresische Küstenlinie. In der Ferne tauchen nicht weniger als acht aktive und inaktive Vulkane um uns herum auf: der Ätna und die sieben Äolischen Inseln. Beim Blick nach unten dominiert die gesamte Bucht von Sant’Antonio, vom Torre del Palombaro bis hinter den Monte Trino; auf der anderen Seite liegt Punta Gamba di Donna. Von diesem Aussichtspunkt aus beginnt eine Treppe, auf der von unbekannter Hand das Bild einer Blume und die Jahreszahl 1940 in den Kalkstein gemeißelt wurden. Beim weiteren Abstieg stößt man auf einen großen Kalksteinblock mit offensichtlichen Löchern; diese sind das Ergebnis der Tätigkeit von Meeresmollusken, die “lithodomous”, wörtlich “Steinfresser”, genannt werden und unter dem Namen Seedatteln bekannt sind. Diese Organismen haben den Felsen besiedelt, als er noch unter Wasser lag, und diese Löcher gegraben, um darin zu leben. Die heutige Lage dieses Felsens ist ein eindeutiger Beweis für den Prozess der fortschreitenden Hebung des Capo Milazzo.

Unmittelbar danach führt der Weg auf eine Hochebene; eine Abzweigung auf der linken Seite führt zum Torre del Palombaro in der Bucht von Sant’Antonio. Bleibt man jedoch auf dem Hauptweg, gelangt man zur Punta Messinese, von der aus man den Scoglio della Portella und das bereits beschriebene Naturschwimmbecken sehen kann. Dies ist eines der eindrucksvollsten Gebiete der Küste von Capo Milazzo, das aufgrund seines hohen natürlichen Interesses durch den Ministerialerlass 3/4/2000 (gemäß den Gemeinschaftsrichtlinien 92/43 und 79/409) als Gebiet von gemeinschaftlichem Interesse ausgewiesen und in die Standardformulare von “Natura 2000” eingetragen wurde. Das Kap beherbergt auch einige der natürlichen Lebensräume, die im Übereinkommen von Barcelona als “schützenswert” eingestuft sind. Funde von Schalenfragmenten mit eingeprägtem oder eingraviertem Dekor, die im September 1970 von Domenico Ryolo gemacht wurden, weisen zusammen mit Obsidiankernen von den Äolischen Inseln auf die Existenz eines prähistorischen Dorfes auf der Terrasse zwischen dem Leuchtturm und Punta Messinese hin, das noch nicht erforscht ist. Diese Fragmente werden heute im archäologischen Antiquarium der Stadt aufbewahrt.

 

Isgrò C. Guida alla natura di Capo Milazzo, Milazzo 2016